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		Dies war der erste Aufenthalt bei den Delfinen, den Melanie sich selbst 
		gewünscht hat. Vor über einem Jahr schrieb sie: "ich möchte noch einmal 
		zu den Delfinen".  Auf die Frage, warum sie dorthin möchte, antwortet 
		sie: "weil das die Einzigen sind, die in meine Seele schauen können" 
		Unsere Tochter möchte sich bei allen, die mit großen und kleinen Spenden 
		und mit liebevollen Hilfeleistungen zum Gelingen beigetragen haben, 
		ganz herzlich bedanken.  
		   
		 
		 
		
		
		
		Der Anreisetag - 30.Juni 2012 
		
		
		
		Melanie, die schon viele Tage vorher sehr aufgeregt war und 
		tagelang wie ein Kobold im Haus herumsprang, ist an diesem Tag 
		ausgesprochen still. 
		Der Abschied von unseren besten Freunden, deren Kinder während unserer 
		Abwesenheit in unserem Haus wohnen, damit u.a. unsere Tiere versorgt 
		sind, dauert ein wenig länger als geplant und ich bin sehr 
		"reisefiebrig". Melanie ist entspannt, lächelt nur still und sagt: "das 
		Herz tanzt".  
		Am Flughafen klappt alles nicht so, wie geplant und es gibt eine Menge 
		Stress wegen des Zusatzkoffers mit den Lebensmitteln für Melanies 
		Sonderernährung. Wir müssen notgedrungen mitansehen, wie dieser Koffer 
		mit allen anderen transportiert wird - ohne Vermerk auf den Inhalt. Das 
		Ergebnis ist natürlich schon vorgegeben. Wir erhalten keinerlei Hilfe am 
		Flughafen, selbst dann nicht, als wir (wie man uns vom Reisebüro geraten 
		hatte) die Angestellte am FTI-Schalter ansprechen. Sie antwortet 
		ziemlich schnippisch, dass sie von nichts weiß, keine Zeit hat und jetzt
		erst mal Tickets verkaufen muss. So 
		wurschteln wir uns halt selbst durch. 
		Bei der Ankunft in Dalaman fließt Milch aus 
		dem Koffer - ein halber Liter Milch hat sich in den Koffer ergossen, 
		alles klebt und ist aufgeweicht, leider auch das mitgebrachte
		glutenfreie Mehl. Wir bemühen uns alle, 
		Melanie die Freude auf den Aufenthalt nicht zu verderben und den Schaden 
		schnell zu beseitigen. 
		Im Hotel angekommen erleben wir die nächste Überraschung. Zwei
		DeLuxe Zimmer sind im Haupthaus für uns 
		reserviert - obwohl wir einen Bungalow gebucht hatten. Dieser Umstand, 
		den wir einer supernetten, deutschsprachigen Dame an der Rezeption zu 
		verdanken haben, erweist sich im Nachhinein als glückliche Verwechslung 
		- die Zimmer sind wirklich um Klassen besser. 
		Um 24 Uhr essen wir noch schnell etwas und um 1 Uhr Nachts ist dieser 
		aufregende Tag vorüber und wir freuen uns auf den Sonntag. 
		
		
		 
		
		
		1. Tag - Sonntag - 01. Juli 2012
		
		 
		
		
		Mitarbeiter 
		des Delfin-Zentrums finden uns im Frühstücksraum und laden zum ersten 
		Meeting um 12 Uhr ein. Die Zeit bis dahin verbringen wir, in der noch 
		ungewohnten Hitze, mit Erkundungstouren und ausruhen.... Mittags freuen 
		wir uns alle sehr "Dr. Igor" wieder zu sehen und er ist überrascht über 
		Melanies positive Entwicklung. Melanie sitzt still lächelnd da und 
		schein ein wenig befangen zu sein. Eine ganz neue Regung bei Melanie. 
		Später schreibt sie ihre Wünsche bezgl. der Delfintherapie mit Marijke 
		auf dem PC. Am Abend - nach Pool und Meer (ans Meer gehen wir, um dem 
		ohrenbetäubenden Krach zu entgehen, stellen jedoch fest, dass wir der 
		lauten Musik nirgendwo wirklich entkommen) versuchen wir, bei geöffneter 
		Balkontür und in der Hoffnung auf wenigstens ein paar natürlich 
		Geräusche, die uns Sommerfeeling vermitteln, wie z.B. Zikaden, zu einer 
		halbwegs normalen Zeit einzuschlafen. Wir werden jedoch bis 0:25 Uhr von 
		einer wirklich grottenschlecht spielenden Band in einer Lautstärke 
		beschallt, die an Körperverletzung grenz. Vielleicht haben wir ja nur besonders gute Ohren oder ein etwas 
		falsches Verständnis von Musik. 
		
		
		Zimmerservice:
		  
		
		Melanie 
		schreibt an diesem Tag: (M. schreibt Umlaute grundsätzlich als ae, ue, 
		oe - ich habe das, der besseren Lesbarkeit halber, geändert) 
		
		(Marijke) Wie geht’s dir? 
		
  	  
		(Melanie) Na super, es 
		dürfte ewig derartig schön so weitergehen. 
		 
		
  	  (Marijke) Das glaube ich gerne! Jetzt 
		müssen wir mal ein paar Sachen abklären. 1. Mama und Papa haben 
		Cranio-Sakral Therapie für dich gebucht, bist du damit einverstanden?> 
		
  	  
		(Melanie) Aber 
		jederzeit gerne. 
		 
		
  	  (Marijke) Gut: Dann bekommst du das durchgängig. Wie sieht es aus mit 
		Physiotherapie? 
		
  	  
		(Melanie) Aber besser 
		finde ich da noch hippotherapie. sicher wäre es aber gut, oder? 
		 
		
  	  (Marijke) Lustig, als nächstes wollte 
		ich dich wegen der Pferde fragen. 
  	  Als Hippotherapie machen, Ja oder Nein? 
		
  	  
		(Melanie) Sehr gerne 
		probieren. 
		 
		
  	  (Marijke) Ok. Wegen der Physio: Du kannst selbst entscheiden, beides ist 
		Ok, wenn du Ja sagst ist es gut und wenn du Nein sagst auch. Du sollst 
		ja aktiv mitarbeiten, daher sprechen wir jetzt darüber. 
		
  	  
		(Melanie) Dann erst mal 
		ja, können wir später nochmal darüber sprechen wenn ich es ausprobiert 
		habe? 
		 
		
  	  (Marijke) Natürlich. So machen wir´s! 
		Dr. Igor möchte wissen, wie das mit Mama und Papa während der Therapie 
		ist, sollen sie lieber am Rand sitzen oder die ganze Zeit zusehen, was 
		möchtest du? 
		
  	  
		(Melanie) Du guckst zu, 
		eltern erstmal an den rand, sie sollen erst später dazukommen. 
		 
		
  	  (Marijke) Oh. Oha! Eine Frage noch: 
		Hast du noch einen Wunsch an Dr. Igor? 
		
  	  
		(Melanie) Sehr tierlieb 
		dieser unbeschreibliche mann, ich würde munter weitererzählen.. es wäre 
		toll sich einmal durch fc zu unterhalten 
		
		
		
		
		 
		
		
		
		2. Tag - Montag - 02. Juli 2012
		– 
		
		
		1. Therapietag 
		
		
		
		Beim Frühstück sitzt eine, 
		verständlicherweise, hundemüde Melanie und muss leider auf ihr Essen 
		warten, weil niemand weiß, wo Melanies Sonderernährung gelagert wurde. 
		Nach einigen echt dramatischen Auseinandersetzungen steht es endlich auf 
		dem Tisch und vom Servicepersonal, dessen Freundlichkeit wirklich nicht 
		zu überbieten ist (was übrigens den gesamten Aufenthalt betrifft) wird 
		für die nächsten Tage einiges geplant und verändert, damit uns so etwas 
		erspart bleibt. Bei der Ankunft im Therapiezentrum hat Melanie zunächst 
		viel zu schauen. Sie ärgert sich dann, dass ihre Hände ihr nicht 
		gehorchen wollen aber nach dieser ersten Therapie spricht sie wie ein 
		Wasserfall und kommentiert absolut alles, was uns begegnet. 
		Glücklicherweise hat sich mit dem Essen alles eingependelt (für Melanie 
		ist Essen eben ein elementares Bedürfnis) Wir bekommen einen 
		"Stammtisch" und sind alle sehr erleichtert. Melanie kann sich am Abend 
		nicht an den Lärm gewöhnen und schläft sehr spät ein. 
		
		
		
		  
		
		
		
		Melanie schreibt an diesem Tag: 
		
		(Marijke) 
		Erzähl einfach, wie hat dir deine erste Therapiestunde gefallen? 
		
		(Melanie) Wundervoll, wieviele 
		delphine gibt es da? 
		 
		(Marijke) Das kann ich dir leider nicht sagen, ich schätze mal 4 oder 5, 
		aber ich werde nochmal genau nachfragen. 
		(Melanie) Super. es erfreut nicht nur yonas, mit neuen dingen neugierig 
		durchs wasser  jederzeit 
		diese grandiosen sortenreinen überdurchschnittlich gigantischen 
		kunststücke vorzuführen, es dürfte nur verboten sein, ruhig regungslos 
		liegen zu bleiben. wundervoll ist es durch das becken zu schwimmen mit 
		dr.igor und yonas. 
		
		 
		(Marijke) Fein 
		
		J 
		Was möchtest du mit Yonas noch gerne machen, was sind deine Wünsche? 
		
		(Melanie) Streicheln und spielen hundertemale, wäre füttern auch ok? 
		 
		
		(Marijke) Dr. Igor hat zum Füttern gesagt, dass das schon 
		hin und wieder möglich ist, aber nicht ganz so oft. 
		
		(Melanie) Gut, kein problem. 
		 
		(Marijke) Aber der Dr. Igor hat zugestimmt, sich mal 
		durch FC mit dir zu unterhalten. 
		
		(Melanie) Auweia, echt jetzt? 
		 
		
		(Marijke) Ja, ganz echt! 
		
		(Melanie) Boar, cool. 
		 
		
		(Marijke) Die Therapeutin von der Cranio-Sakral-Therapie möchte 
		wissen, was sie noch tun kann, damit du dich noch wohler fühlst und mehr 
		entspannst. 
		
		(Melanie) Sehr nett, erzähl ihr bitte, sie tanzt sicher gerne auch 
		mal mit mir. 
		 
		
		(Marijke) Also ich soll sie fragen ob sie auch mal mit dir tanzt? 
		
		(Melanie) Sehr richtig. 
		 
		
		(Marijke) Du bist müde? 
		
		(Melanie) Ja. sun jetzt, ok? 
		
		 
		
		
		3. Tag - Dienstag - 03. Juli 2012 - 2. 
		Therapietag 
		
		Heute hat Melanie vor der Delfinbegegnung Cranio Sacral 
		Therapie und kann sich dabei nur schlecht entspannen. Mittags bekommt 
		sie vom Koch, mit ihrem eigenen Mehl natürlich, Pfannkuchen gebacken, 
		wow, wirklich Spitze - so gut habe ich die noch nie hinbekommen :-) Bei 
		den Delfinen ist Melanie heute schon viel aufmerksamer und sie freut 
		sich über Igor, der mit Yonas, ihrem Delfin, ein Liedchen singt. Yonas 
		singt wirklich Klasse, hat sogar richtige Melodien drauf, das imponiert 
		Melanie. 
		Am Abend ist für die nur 20 deutschen Hotelgäste ein besonderer Abend 
		geplant. Wir werden zum Essen vom Hotel eingeladen, bei schöner Musik 
		und direkt am Strand. Hatice und Asu, die beiden deutsch sprechenden Betreuer des 
		Hotels, haben diesen Abend wirklich zu etwas Besonderem werden lassen. 
		Mein Mann und ich tanzen sogar und genießen die zauberhafte Stimmung. 
		An diesem Abend schläft Melanie, während einer größeren Pause der 
		Hotelband, ruhig und lächelnd, zu einer akzeptablen Zeit ein. 
		
		  
		
		
		
		Melanie schreibt an diesem Tag: 
		
		(Marijke) 
		Erzähl einfach. 
		
		(Melanie) ärgerlich bin ich, wegen nichts und wieder nichts arbeiten 
		meine fummelfinger rachsüchtigerweise brachial nicht mit 
		
		(Anmerkung: Melanie hat sich über ihre 
		Untätigkeit bei der Delfintherapie geärgert) 
		 
		 
		(Marijke) Du musst 
		ein bisschen Geduld haben, du stehst doch gerade erst am Anfang der 
		Therapie und hast noch Zeit, das wird! 
		
		(Melanie) Segen verlangt bei mir aber geld, sich da anzustrengen ist da 
		pflicht. 
		
		(Anmerkung: Melanie bekam natürlich 
		mit, wie schwierig es war, die Therapie, die sich so dringend wünschte, 
		zu finanzieren) 
		 
		(Marijke) Ja klar, da hast 
		du schon Recht, ABER: wenn du dich unter Druck setzt, geht es auch nicht 
		besser! Entspann dich, dann wirst du sehen es geht gleich viel leichter. 
		Außerdem hat Mama gesagt, du hast gestern eine Tablette mehr bekommen, 
		vielleicht macht die auch noch ein bisschen, dass du noch etwas müde 
		bist. 
		
		(Melanie) Aber ruhe hier abends zu bekommen ist schwer. 
		 
		(Marijke) Dem kann ich leider nur zustimmen 
		
		(Melanie) Scheisse ist nicht untertrieben. es kann sich nur um 
		bemitleidenswerte idioten handeln. 
		  
		
		4. Tag - Mittwoch - 04. Juli 2012 - 3. 
		Therapietag 
		Die Tagesabläufe haben sich mittlerweile 
		eingespielt, das bringt ein wenig Ruhe in diesen Aufenthalt. Melanie ist 
		heute ziemlich fordernd bei der Delfintherapie. Sie will  ihren eigenen 
		Kopf durchsetzen und unbedingt Yonas füttern. Igor gewährt ihr diese 
		Möglichkeit und Melanie beginnt auch damit, allein in Interaktion zu dem 
		Delfin zu treten. Für Melanie ist das purer Genuss und ich stelle wieder 
		einmal fest, dass Dr. Igor eine große, wohltuende Sensibilität hat im 
		Umgang mit Melanie und sehr gut spürt, was gerade wichtig für sie ist. 
		Heute hat Melanie zum ersten Mal Hippotherapie und wir fahren nach dem 
		Mittagessen in die Berge, wo Felicitas eine Pferderanch hat und ihre 
		sehr gutmütigen Tiere zur Therapie nimmt. Melanie wird an ein besonders 
		liebes Pferd herangeführt - es ist sehr schwül und dort, weit weg vom 
		Meer geradezu unerträglich heiß. Das beeinträchtig Melanie jedoch nicht. 
		Aber wir spüren vom ersten Moment an, wie Melanie sich verkrampft und eher 
		widerwillig die vorbereitenden Arbeiten erledigt. Trotzdem hilft sie 
		beim Säubern der Hufe und führt anschließend das Pferd eine große Runde 
		durch das Gelände. Dann wird das Pferd an eine Treppe herangeführt und 
		Melanie sollte nun eigentlich, zusammen mit dem Therapeuten, auf das 
		Pferd steigen. Das Drama nimmt seinen Anfang. Melanies Muskeln werden 
		hart wie Stein, jeder versucht einmal, sie zum aufsteigen zu bewegen - 
		ohne Erfolg. Nach quälenden Minuten beginnt sie sich zu schlagen. Der 
		erste Versuch ist also kläglich gescheitert, sie kann und will ihre 
		Angst nicht überwinden und trotz Enttäuschung bin ich auch irgendwie 
		stolz auf sie und ihre Widerstandskraft. 
		Abends erleben wir eine große Überraschung, die ich am liebsten 
		festhalten möchte. Melanie spricht pausenlos, benutzt zum ersten Mal 
		ihre Sprache zur Kommunikation (zum ersten Mal in ihrem Leben, 
		wohlgemerkt und mit gezielten Fragen und Antworten) Sie unterhält sich auf der Terrasse mit den Hotelgästen, 
		gibt eine Vorstellung, wie ein Entertainer. Später, im Zimmer, ruft sie 
		nach mir. Sie ruft Mama und sie ruft Gisela (sie hat mich noch nie beim 
		Vornamen genannt) Steht vor dem Spiegel, bewundert sich, dreht sich um 
		und sagt zu uns: "das ist das Spiegelbild von der Melanie, guck mal". 
		Schaut wieder hin und sagt: "das bist du, schau mal". Sie wird ganz 
		still und sagt leise: "das ist die Melanie, das bist du" - das Wort 
		"ich" kommt nicht, aber wir können es fast greifen. 
		Später nimmt sie mir auf der Terrasse die Zigarette aus der Hand., will 
		rauchen (ja, ich weiß, das soll sie nicht) Alles, was sie tut, wird 
		kommentiert und dabei lacht sie - laut und richtig dreckig.    
		
		
		Melanie schreibt an diesem Tag: 
		
		(Marijke) Leg 
		einfach los. 
		
		(Melanie)  
		
		
		Quervertan 
		sausen sehr viele gedanken, sich katz und maus spielend, direkt siedend, 
		erwartungsfriedlich,  euphorisch 
		singend, etwas dergleichen, nebst siegreich durch neidvolle 
		sesselanimation respektabel, erteilt ein yonas eine ordentliche 
		meeresreihenanimation, rechtens ruhe getan unheikler, aktiver autismus. 
		wunden erwarten heilige gedankenheilung, es beginnt radikal zu wirken, 
		irre, zustandsbeschreibung: segenwunder. 
		
		 
		(Marijke) Mama hat noch eine Frage: Können sie und Papa jetzt näher ran? 
		
		
		(Melanie) Wäre den beiden sicher recht ratsam, sag jegliche art 
		der störung ist aber untersagt. 
		 
		
		
		
		(Marijke) Ok. Soll ich noch dabeibleiben? 
		
		(Melanie) Aber 
		herzchen, unbedingt. 
		 
		
		(Marijke) Letzte Frage für heute: Willst du heute Nacht mal 
		ausnahmsweise bei mir mit im Zimmer schlafen? 
		
		
		(Melanie) Wirklich du hättest nichts dagegen? 
		 
		
		
		(Marijke) Willste du oder willste nicht? 
		
		
		
		(Melanie) wow,gerne. 
		
		
		5. Tag - Donnerstag - 05. Juli 2012 - 
		4. Therapietag
  
		
		 
		
		
		Melanie hat wieder ein "Pfannkuchen-Frühstück", sie ist selig 
		und der Tag fängt prima an. Bei der Delfin-Therapie sitze ich heute, auf 
		Wunsch von Dr. Igor, mit 
		auf der Plattform. Da Yonas aber leider mehr zu mir kommt, beenden wir 
		das und ich lasse Melanie und "Dr. Igor" wieder allein. Melanie ist sehr 
		gelöst und offen mit dem Delfin und zeigt wieder ihr stilles, fast 
		verschmitztes Lächeln, das immer ein Ausdruck absoluter innerer Harmonie 
		bei ihr ist.  
		Nach der Therapie möchte sie gleich mit Marijke schreiben und am 
		Nachmittag findet der zweite "Hippo-Therapie-Versuch" statt, der auch 
		ihr letzter während dieses Aufenthaltes sein wird. Eigentlich haben wir 
		das gleiche Spiel, wie am Tag zuvor - außer, dass ihr Widerstand noch 
		massiver ist. Wir beschließen, dass sie selbst entscheidet, was ihr gut 
		tut und was nicht. 
		Die Abende beenden wir jetzt fast immer mit einem Aufenthalt am 
		Wasser und ruhiger Musik, die ein türkisches Ehepaar dort spielt - 
		Melanie schläft jetzt besser aber sie spricht weniger und beobachtet 
		dafür sehr viel mehr und aufmerksamer. 
		
		
		  
		
		
		
		
		Melanie schreibt an diesem Tag: 
		
		(Marijke) Als erstes gleich mal eine Frage: 
		Möchtest du am Samstag eine Bootstour mitmachen? 
		
		(Melanie) Spannend ist was anderes. 
		alternative? 
		
		
		(Marijke) Na ja, keine Bootstour, ne? 
		
		J Keine Ahnung, du kannst auch mit mir hierbleiben und wir machen 
		hier was, schwimmen gehen, oder spazieren oder so. 
		
		
		(Melanie) Adäquat hier im himmlischen guten hotel mit dir bleiben, hier 
		ist es direkt aufregend. ausserdem erwarten etliche buntgefärbte männer 
		unsere anwesenheit. 
		
		 
		
		(Marijke) 
		Haha 
		
		J Du bist gut! Vorhin als ich dich abgetrocknet habe, sahst du kurz 
		so gestresst aus, was war los? 
		
		
		(Melanie) Gertenschlank erwartet niemand dass ich werde, ausser mama, 
		das nervt. 
		
		 
		
		(Marijke) 
		Meinst du, weil wir heute Morgen vom Abnehmen gesprochen haben am 
		Frühstückstisch? 
		
		
		(Melanie) So nicht, andauernd nörgelt sie herum, wie schlank ich früher 
		war. 
		
		
		 
		(Marijke) Soll ich sie mal bitten, dass zu unterlassen? 
		
		
		(Melanie) Bitte, ja. ich mag es nicht. sie will ja auch nicht dauernd 
		kritisiert werden. 
		
		Später, gegen Abend, schreibt Melanie noch 
		einmal -es geht immer noch um die Hippotherapie: 
		
		
		(Melanie) Aja, yonas ist in wunderreifer säuberungverdienter, 
		skandalgerader weise fantastisch rar, telepathisch herzensreif 
		verbunden. jawohl der sagenhäutige vergebene, sehr fiese, sehr 
		fundamentaugenblickliche sternenschweif edengarten, hat end-ahaeffekt 
		hervorgerufen. suchende färbte stachelautismus in redlich 
		absonderoffenen farben 
		
		
		 
		(Marijke) Warum hast du solche Angst vor Pferden? 
		
		
		(Melanie) Weil sie nur dadurch sicher sind, dass man sie ständig 
		kontrolliert gegen ihre häusliche natur. 
		
		 
		
		(Marijke) 
		Papa sagt, es würde dich in deiner Entwicklung ein ziemlich großes Stück 
		vorwärtsbringen, wenn du dich trauen würdest auf dem Pferd zu reiten, es 
		würde dir richtig großes Selbstvertrauen geben und sicher auch ein 
		tolles erhabenes Gefühl geben. Außerdem weißt du auch, wie stark Papa 
		ist und dass er dich niemals fallen lassen würde.  
		
		
		(Melanie) Aha, an sicherheit kann es garantiert nicht liegen, aber sie 
		sind gezügelt rar gemacht. 
		
		 
		
		
		7. Tag - Samstag - 07. Juli 
		- Therapiefrei 
		Rolf und ich dürfen eine Bootstour 
		mitmachen, ganz allein! Na ja, mit ungefähr 50-60 anderen Menschen :-) 
		Der Tag allein mit Marijke hat Melanie ganz offensichtlich gut getan und 
		uns natürlich auch, fühlte sich an, wie ein normaler Urlaubstag. 
		    
		  
		
		
		Melanie 
		schreibt an diesem Tag: 
		(Marijke) Wie 
		geht’s dir heute? 
		
		(Melanie) Aquarium sehen, es geht so vieles durch meinen kopf. 
		(Marijke) Ok, jetzt 
		arbeiten wir uns mal Schritt für Schritt durch. Als erstes würde ich 
		gerne nochmal mit dir über die Hippotherapie sprechen. Ich würde gerne 
		wissen, ob du sie hier weitermachen möchtest um die Angst zu besiegen, 
		dir aber gleichzeitig die Option einräumen, dass du auch die Möglichkeit 
		hättest, sie zu Hause weiterzumachen. Du brauchst keine Angst zu haben 
		wenn du Nein sagst, dass jemand sauer ist. 
		
		(Melanie) 
		Quatsch gegen eine delitherapie ist sie nichts tatsächlich,erstmal 
		aufhören reicht bald aus, zuviel stress. 
		(Marijke) Ok, keine 
		Hippotherapie mehr. Was belastet dich außerdem noch? 
		
		(Melanie) Sieht sie denn nicht, dass es mit rastloser ungeduld auch 
		nicht besser klappt? und es nervt wenn sie endlos diskutiert mit igor. 
		
		(Anmerkung: Melanie hat ein Gespräch in englisch mit Dr. Igor falsch 
		verstanden, es ging eigentlich nur darum, dass ich ihm ein paar Tricks 
		gesagt habe, wie man Melanie evtl. besser zu bestimmten Aufgaben bewegen 
		kann) 
		(Marijke) Du 
		redest nicht ZUFÄLLIG gerade von Mama, oder? 
		
		(Melanie) Die meine ich. 
		(Marijke) Jetzt hab 
		ich mal eine Frage: Den einen Tag, als du nach der Therapie so, ich nenn 
		es mal kurz aufgewühlt warst, war da der Grund, dass Mama mit Igor 
		soviel über die Therapie gesprochen.  Ich hab dich ja danach gefragt aber da sagtest du, es wäre wegen dem 
		„Schlank“ sein.  
		
		(Melanie) Sie verzieht zirkusmaessig das gesicht wenn ich sie 
		kritisiere. 
		(Marijke) Kann 
		es sein, dass du dich deswegen nicht getraut hast, zu sagen was los ist? 
		
		(Melanie) Ja. 
		 
		
		(Marijke) Ok. Aber es ist auf jeden Fall immer wichtig, dass du es 
		mir sagst, denn nur so kannst du was ändern. Aber zu Mamas Verteidigung 
		muss ich dazu sagen, dass sie das ja nicht aus bösem Willen macht, 
		sondern damit du den größtmöglichen/bestmöglichen Therapieerfolg hast. 
		
		(Melanie) Aggressiv macht es mich 
		trotzdem. 
		 
		
		(Marijke)  Ok, 
		verstehe ich. Daher ein Lösungsvorschlag: Mama und Papa haben natürlich 
		das Recht, so intensiv wie es geht an der Therapie teilzuhaben aber die 
		Besprechungen müssen sie ja nicht unbedingt in deinem Beisein machen. 
		Natürlich ist das blöd, wenn du in dem Moment nicht mitreden kannst, 
		aber die Gespräche sind schon notwendig. Wenn du nicht dabei sein 
		willst, sag es einfach. 
		
		(Melanie) Sie sichern alles ab, 
		stimmts? 
		
		(Marijke) 
		 Stimmt genau. Wenn 
		nicht sie, wer sonst? 
		
		(Melanie) Auch wieder wahr. 
		
		 
		(Marijke)  Also, 
		direkt gefragt: Bei den Besprechungen von der Delphintherapie dabei 
		sein, Ja oder Nein? Du hast das Recht dabei zu sein, aber wenn du nicht 
		willst, sag es! 
		
		(Melanie) Also dann gehe ich lieber 
		weg. 
		
		
		 
		
		8. 
		Tag - Sonntag - 08. Juli - 6. Therapietag 
		
		Die Temperaturen sind auf  über 40 
		Grad gestiegen und das Schreiben über die Delfintherapie gerät ein wenig 
		ins Stocken. Ab heute habe ich fast nur noch Melanies eigene Aufzeichnungen 
		zu bieten. Selbst für einen so wärmeliebenden Menschen wie mich, sind 
		weit über 40 Grad genug, um Abends nur noch alle viere von mir zu 
		strecken und einen klimatisierten Raum zu suchen. Melanie ist jetzt 
		überall im Hotel bekannt und wird mit ihrem Namen angesprochen. Das 
		gefällt ihr sehr und sie flirtet ein wenig mit den Obern am Strand. Wir 
		Erwachsenen spielen jetzt fast jeden Abend "Phase 10" . 
		Heute darf ich mit Yonas schwimmen! Gleich zu Anfang bitte ich darum, 
		dass ich keine "Kunststücke" mit Yonas vorführen möchte sondern nur 
		ruhig mit ihm zusammen sein will. Ich setze darauf, dass Yonas meine 
		Emotionen spürt und entsprechend reagiert. Genau das tut er auch. Yonas 
		liegt sehr lange und ganz ruhig bei mir, ich kann ihn behutsam 
		streicheln, mich sogar mit meinem ganzen Körper auf ihn legen - das löst 
		bei mir wieder so viele Emotionen aus, dass mir, ob ich will oder nicht, 
		die Tränen in Strömen fließen. Später sagt Dr. Igor, es sei sehr 
		interessant für ihn gewesen, Yonas und mich zu beobachten. Er teilt uns 
		mit, dass Yonas eigentlich immer ein wenig ungestüm ist, nicht leicht zu 
		trainieren und manchmal auch sehr eigenwillig. Sowohl bei mir, als auch 
		bei Melanie, hat er 90% seines üblichen, ungestümen Verhaltens nicht 
		ein einziges mal gezeigt. 
		Melanie ist an diesem Tag mit sich selbst nicht wirklich zufrieden. Sie 
		ist ungeduldig und Yonas bemüht sich nun gerade besonders um sie und ist 
		noch ruhiger als sonst. Dr. Igor versucht es immer wieder mit tollen 
		"Arien" Melanie zum Lachen zu bringen, was an diesem Tag aber nur selten 
		gelingt. 
		
		 
		 
		  
		
		Melanie schreibt an diesem 
		Tag: (Abends) 
		
		
		
		(Melanie) 
		Edengarten uebernächtigt tagelang, tagreichhaltig in fiesem rastnassem, 
		auditivem, starsinnigem, direkten, externen, sauermachenden autismus. 
		die abnormreiche  gerade 
		bedeutsame ganzheitliche eskapadenhaltung des meuternsergebenem 
		stachelautismus, segnet den ewigen jähzornigen säuberungsweg sesshaft, 
		sagenzeugungsunfähig. 
		(Anmerkung: sie ist danach so unruhig, dass 
		eine weitere Kommunikation nicht möglich ist) 
		  
		9. 
		Tag - Montag - 09. Juli - 7. 
		Therapietag 
		Heute spricht 
		Melanie sehr viel mit Dr. Igor und ist besonders aufmerksam. Marijke hat 
		gestern eine Nachricht erhalten, die sie traurig gemacht hat und Melanie 
		ist ziemlich besorgt, sie fürchtet offensichtlich, dass sie der Anlass 
		ist und versucht Marijke zu trösten. 
		  
		  
		Melanie 
		schreibt an diesem Tag: 
		
		
		(Melanie) Wie 
		rätselhaft witzig radelt vergessenes, sensationell schnell suchendes, 
		egoistisches radioaktives autismusanbindungsanhängsel sagenhaft 
		degenerativ sesshaft an mir vorbei. 
		 
		(Marijke)
		 Kurze Zwischenfrage: Was ist 
		los? Du konzentrierst 
		dich schlecht. 
		
		
		(Melanie) Du gibst sicher das mit mir nicht auf, oder? 
		 
		
		(Marijke)  Nein, 
		wie kommste denn jetzt darauf? Meinst du weil ich gestern so geweint 
		habe? 
		
		(Melanie) 
		Richtig. 
		 
		Marijke)  Du ich glaube, da 
		hast du was falsch verstanden, das hat mit dir absolut nichts zu tun, 
		fest versprochen. Es stimmt, dass es mir momentan nicht so ganz gut 
		geht, aber ich freu mich total, dass ich mit dir hier bin! 
		
		(Melanie) Sagst du mir ehrlich die wahrheit? die segensruhe hilft uns 
		sehr. nicht nur mir, sondern auch meinen eltern. 
		(Anmerkung: es ist wirklich erstaunlich, 
		dass Melanie sich mit dem Wohlergehen von anderen beschäftigt und sich 
		sogar Sorgen darüber macht) 
		
		Marijke) 
		 Ja, ich sage dir 
		ehrlich die Wahrheit! Fest versprochen! Ich kann dir leider momentan 
		nicht genau sagen um was es sich handelt, aber mach dir keine Sorgen, 
		ich glaube doch auch an Gott und es wird wieder besser! Außerdem mag ich 
		es total mit dir hier zu sein 
		
		(Melanie) Danke 
		mausi. 
		 
		(Marijke)
		 Und jetzt gehen wir runter an den 
		Strand! 
		(Melanie) Juhu. gern. 
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		10. Tag - Dienstag - 10 Juli - 8. 
		Therapietag 
		Melanie hat heute 
		einen Bärenhunger, vertilgt Unmengen von ihren eigenen Cornflakes, dazu 
		noch Pfannkuchen und was sonst noch greifbar ist. Unser "Privat 
		Ober" 
		Mehmet freut sich an Melanie und daran, dass er zu ihrem Wohlbefinden 
		beitragen kann. Die Therapie verläuft heute sehr harmonisch, Dr. Igor 
		strahlt. Bevor die Therapie beginnen kann, muss Yonas eine kleine Pause 
		eingeräumt werden, weil er auf eine Anweisung der Trainerin falsch 
		reagiert hat. So gehen alle zu einem anderen Delfin und unterhalten sich 
		ein wenig. Eigentlich würde Melanie jetzt ungeduldig werden aber die 
		bisherige Therapie hat dazu geführt, dass sie sehr geduldig mit den 
		Anderen darauf wartet, beginnen zu können. Heute hat Melanie 
		Physiotherapie. Es wird festgestellt, dass diese, ihrer Fehlhaltung 
		wegen, unbedingt zuhause fortgesetzt werden muss, damit Melanie nicht 
		irgendwann noch krummer wird und echte Probleme bekommt. Die 
		Therapeuten, die hier neben der Delfintherapie Behandlungen anbieten 
		sind alle wirklich sehr kompetent und gehen wunderbar auf Melanie ein. 
		Heute sorgen wir dafür, dass Marijke eine Pause einlegt - also auch kein 
		Schreiben mit Melanie. Außerdem ist es wirklich zu warm für jede Form 
		von Aktivitäten. Wir gehen so langsam auf die 50 Grad Marke 
		zu........... 
		   
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		11. Tag - Mittwoch- 11.Juli - 9. 
		Therapietag 
		
		Marijke darf heute wieder mit Yonas schwimmen und es ist für uns 
		alle ein besonderer Augenblick, sie dabei zu beobachten. Was beim ersten 
		Mal noch ein wenig unsicher wirkte, ist heute durch und durch 
		gefühlvoll., Ihren Gesichtsausdruck dabei kann ich wirklich nicht mit 
		Worten beschreiben. Melanie merkt man heute schon an, dass sie 
		Abschiedsschmerz empfindet. Sie ist besonders konzentriert, will 
		gleich zu Yonas ins Wasser und bemüht sich immer ganz nah bei ihm zu 
		sein. Anweisungen von Dr. Igor befolgt sie eher widerwillig, wendet sich 
		immer gleich Yonas zu. Dr. Igor gibt schließlich irgendwann auf, den 
		Alleinunterhalter zu geben und passt sich Melanie an :-) Am Abend 
		darf Melanie endlich mit Dr. Igor kommunizieren - da aber viele 
		Therapeuten dabei sind und es auch nicht besonders ruhig zugeht, fällt 
		das Schreiben dann doch etwas weniger ausführlich aus.  
		   
		
		
		Melanie schreibt an diesem 
		Tag: 
		
		(Melanie) 
		Ätzend finde ich es allgemein, dass die schöne zeit fliegend schnell 
		vorbeizurennen scheint. 
		
		
		 
		(Marijke)  Verstehe 
		ich gut, sehe ich auch so. Aber wie das meistens so ist im Leben, geht 
		auch so was vorbei. Aber bitte sei nicht so traurig, denn ich glaube du 
		hast wieder eine Menge schöne Erinnerungen, die du mit heim nehmen 
		kannst. 
		
		(Melanie) Arbeiten sucht man hier nicht 
		suchenderweise, rasch jagt sie einen. 
		
		 
		(Marijke)  So 
		ungefähr,  ja. 
		Aber es muss auch nicht das letzte mal gewesen sein, dass du hierher 
		gekommen  bist. 
		
		(Melanie) Yonas diktierte mir eine 
		jagd-ahamelodie, traumhaft. 
		
		 
		(Marijke)  Mal 
		ganz kurz was dazwischen: Wenn ich dich so anstupse, mache ich das nicht 
		aus bösem Willen oder um dich zu ärgern, sondern damit du dich 
		konzentrierst. Da musst du nicht sauer werden. 
		
		(Melanie) Ajaja, weiß ich doch, sorry. 
		
		(Marijke)  Bin 
		gar nicht sauer, wollt dich nur mal dran erinnern. 
		
		(Melanie) Autismus ist aussergewöhnlich 
		scheisse. 
		
		 
		(Marijke)  Jetzt 
		will ich dich aber noch auf was Schönes vorbereiten, du hast heute noch 
		ein „Date“ mit Dr.Igor. 
		
		(Melanie) Sehr darauf freuen tue ich 
		mich wirklich. 
		Kommunikation mit Dr.. Igor - am Abend 
		(Dr. Igor) 
		Kannst du dich an die Therapie in Kas und an deinen Delphin Mischa 
		erinnern? 
		
		(Melanie) aber natürlich 
		
		(Dr. Igor) Was findest du hier in 
		Marmaris  besser 
		als in Kas? 
		(Melanie) Anders seine art mit mir umzugehen 
		
		(Marijke) Meinst du Dr. Igor? 
		
		(Melanie) Ja. 
		
		
		
		(Marijke) 
		Was  genau meinst du mit 
		der Art mit dir umzugehen? 
		(Melanie) Er ist 
		viel gelassener geworden 
		
		
		
		(Dr. Igor) 
		Dankeschön. 
		
		(Melanie) 
		Aber bittesehr. du bist eine chorephae (Koryphäe)
		 auf deinem hoheitsgebiet 
		
		
		
		(Marijke) 
		Möchtest du Dr. Igor etwas fragen? 
		
		(Melanie) 
		Wann fährst du nach hause? 
		
		
		
		
		(Dr. Igor) 
		In 3 Monaten. 
		
		
		
		
		
		(Melanie) Aha 
		
		
		
		
		
		(Dr. Igor) 
		Es war schön und ich hoffe, wir sehen uns wieder, ehrlich. 
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		 
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		12. Tag - Donnerstag - 12. Juli - 
		10. und letzter 
		Therapietag 
		
		
		
		
		
		In der Nacht zu heute hätte 
		Melanie eigentlich noch einmal bei Marijke schlafen dürfen. Als die 
		Beiden zu Bett gehen möchten, tropft jedoch  in Marijkes Zimmer eine 
		braune, klebrige Flüssigkeit von der Decke, die nach Bier riecht. Ich 
		sah mich also in die Situation versetzt, an der Rezeption des Hotels den 
		Schaden zu melden. Wie erklärt man türkischen Mitarbeitern mit 
		spärlichen Englischkenntnissen, dass in einem Zimmer Bier von der Decke 
		tropft. Der Blick, den ich daraufhin erhielt, sprach Bände. Nach langem 
		Hin und Her, kommen die Techniker. Schauen sich die Sache an und sind 
		irritiert, dass ihre anfängliche Diagnose von Schwitzwasser aus der 
		Klimaanlage wohl doch nicht stimmen kann. Auch sie befinden: das ist 
		eindeutig Bier. Also muss der Manager her, der mit noch einem 
		Mitarbeiter das Zimmer begutachtet - Melanie fand die ganze Aufregung 
		amüsant - Marijke, die mittlerweile nur noch den Gedanken hatte, endlich 
		schlafen zu können, eher weniger. Mit Hilfe des Managers wird das Zimmer 
		obendrüber begutachtet - Fehlanzeige. Also wieder in Marijkes Zimmer - 
		die Flüssigkeit wird noch einmal untersucht: eindeutig Bier. Wir 
		erfahren leider bis zu unserer Abreise nicht, warum in einem Hotel von 
		der Zimmerdecke Bier tropfen kann und müssen die Heimreise mit einem 
		ungeklärten Rätsel antreten :-) und Melanie verbringt diese Nacht dann 
		doch bei uns. Sie schläft ein mit Sonnenbrille auf der Nase und einer 
		Kappe auf ihrem Kopf und findet das total lustig. 
		Melanie nimmt heute von Yonas Abschied, sie lässt ihn noch einmal singen 
		und von ihm durchs Wasser ziehen - ist aber irgendwie schon nicht mehr 
		wirklich bei der Sache. Zum Abschied bekommt sie ein Zertifikat, das 
		ausdrückt, dass sie jetzt mit allen Delfinen auf der ganzen Welt 
		kommunizieren darf und einen großen Knuddeldelfin, der ab jetzt immer 
		bei ihr sein muss. 
		Am Abend tanzen Rolf und ich in der Strandbar, bei immerhin noch 37 
		Grad, Rock 'n Roll, sehr zur Freude der Gäste, die das für eine 
		Aufführung halten. Ja, ich gebe zu, das ist einfach nur verrückt aber 
		für uns auch ein Erfolg des Aufenthaltes - einmal für ein paar Minuten 
		allen Druck und alle Sorgen weg zu tanzen...... 
		
		
		
		
		
		  
		   
		unser persönlicher Ober:
		  
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		13. Tag - Freitag - 13. Juli - ein "ganz normaler" Urlaubstag 
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		Wir gehen an diesem Tag, der ja 
		unser einziger wirklicher Urlaubstag bei diesem Aufenthalt ist, shoppen 
		mit Marijke. Uns wird ein Basar empfohlen in Marmaris. Bei glühender 
		Hitze, die heute wirklich ohne dauerndes Abwischen mit einem Handtuch 
		nicht auszuhalten ist, warten wir auf ein Dolmus und sind in wenigen 
		Minuten in der Stadt. Der Basar entpuppt sich als Markt, ausschließlich 
		für Touristen - die schönen, landestypischen Stände sucht man leider 
		vergeblich. Trotzdem haben wir viel Freude und feilschen wie die 
		Weltmeister. Ich erstehe Safran, und diesen für einen  derart unverschämt 
		niedrigen Preis (bei sehr guter Qualität) dass ich fast ein schlechtes 
		Gewissen habe. Aus den zunächst ausgehandelten 25 g (die auch schon 
		sehr günstig waren) wurden schließlich  150 g - grandios. Unsere 
		Freude wurde ein wenig gedämpft, als wir in einem Lokal im Markt 
		für 1 Tee und 2 Orangensaft 23 EUR zahlen sollen - am Ende bleiben dann 
		noch 20 EUR und dafür hätte man uns mindestens einen roten Teppich auslegen 
		müssen :-) 
		Auf dem Rückweg entdecken wir einen Laden, der auf den ersten Blick wie 
		ein Ramschladen aussieht, sich dann aber als sehr gut sortiert und vor 
		allem günstig erweist - so können wir doch noch ein paar Mitbringsel 
		erstehen und Melanie zwei T-Shirts zur Erinnerung kaufen. 
		Wir verzichten auf die Dolmusfahrt, bei mittlerweile fast 50 Grad, und 
		gehen zu Fuß zum Hotel. Den Rest des Tages und auch den Abend verbringen 
		wir am Strand, hören noch einmal schöne Musik, tanzen - auch mit Melanie 
		- und lassen uns verwöhnen. 
		Dann ist Packen angesagt. 
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		14. Tag - Samstag - 14. Juli - 
		Abreisetag 
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		Ausgerechnet 
		an diesem letzten Tag wird Marijke krank. Glücklicherweise dürfen wir 
		unser Zimmer bis fast zur Abreise noch bewohnen und können uns alle nach 
		dem Mittagessen noch ein wenig ausruhen - für Marijke ist es kein Spaß 
		mehr, sie ist so stark erkältet, dass nix mehr hilft. Sie sehnt sich, 
		verständlicherweise, nur noch nachhause. Wir haben das Glück, dass wir 
		mit einem Kleinbus abgeholt werden  - ein wirklich stressfreier 
		Transport - und auch am Flughafen klappt alles reibungslos - sehr viel 
		besser, als bei uns zuhause. Das Flugzeug ist nicht voll besetzt, so 
		dass Marijke drei Plätze für sich allein hat und glücklicherweise 
		während des ganzen Fluges liegen kann. Diesmal haben wir für Melanie 
		Bordverpflegung mitgenommen, beim Hinflug hatten wir das vergessen. 
		Eigentlich könnte das Tagebuch jetzt hier enden - aber......... 
		Dieser Flug war mit Abstand das Lustigste, das wir mit Melanie in einer 
		ähnlichen Situation erlebt haben. Während drei Stunden hörte Melanie 
		nicht mehr auf zu lachen. Sie unterhielt sämtliche Sitzreihen um uns 
		herum, sprach und lachte pausenlos und erzählte uns immer wieder von 
		"Sascha mit der Popkorntüte" (Sascha ist Melanies Freund, mit dem sie 
		seit 9 Monaten eine Beziehung hat) Wer von den Fluggästen vorher evtl. 
		noch griesgrämig war, der hat nach dieser Vorstellung das Flugzeug 
		lachend verlassen. Und Melanie hat erfahren, dass sie etwas bewirken 
		kann - wunderbar. 
		Trotz der Strapazen war dieser Tag, wie auch die meisten Tage während 
		der Therapie, ein absoluter Freudentag. 
		
		
		 
		
		Warten auf die Abholung: 
		  
		
	
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